In diesem Bild steckt mein grösster Traum und meine grösste Niederlage vereint. Dies wurde mir erst durch die Weiterbildung in Kunsttherapie bewusst.

Mich hat die Kunst schon immer gerettet. Ich konnte durch Malerei viele Emotionen verarbeiten und mir eine Welt ohne Regeln und Grenzen schaffen. Ich habe traumatische Erlebnisse teils durch abstrakte Kunst, Videoproduktion, selbstgeschriebener Rap Lieder, Tagebuch schreiben oder bei exzessiven Partynächte mit tanzen und singen verarbeitet.

Das in der Ruhe die Kunst liegt, habe ich erst später verstanden. Annu dazumal habe ich die Mittel genommen die mir zur Verfügung standen, das war meistens der Pinsel oder das Hören von Musik wie zB. https://www.youtube.com/watch?v=4qhwJtSCAT8. Dieses Lied hat mich sicher 100x aus der Verzweiflung geholfen und war der Leitfaden meiner Werte.

Ich habe viele Jahre meiner Jugend mit meiner Freundin Marihuana verbracht und habe dadurch sicher einige Erkenntnisse und Bewusstseinserweiterungen erfahren aber habe auch einen «Scheiss auf alles was die Gesellschaft glaubt zu sein» Einstellung eingenommen und habe die Schule vernachlässigt. Aus Tiefpunkten erhebe ich mich wie ein Phoenix aus der Asche. Ich habe Dank den Support meiner Mum, mein Studium für Grafik Design absolviert und habe sogar ein Stipendium für ein Austauschsemester in China erhalten. Dieser Reward war für mich das Tor zur Welt. Ich habe in China wo kaum jemand English sprich, eine neue Art der Verständigung erfahren und habe ein Selbstbewusstsein für mich entwickelt, das mir keiner mehr nehmen konnte. Die Welt gehört mir. Ich habe dann meine Abschlussarbeit über die Kraft von künstlerischem Ausdruck geschrieben und eine Marke entwickelt, die die Jugend sprechen lässt. Ich wollte Graffiti und Break Dance Workshops veranstalten, die der Jugend einen Weg zeigt sich durch Kreativität Respekt zu verschaffen. An diesen Events wurden dann Poster aufgehängt, mit dem Slogan “If the whole World is watching what would you say? “.

Die besten Slogans wurden dann als Grafik gestaltet und auf T-Shirts gedruckt, so sollte eine Community entstehen die eine Stimme hat. Ich als Künstlerin, Grafik Designerin und Textildruckerin wollte dies Shirts bedrucken und vertreiben und so wieder Cash in die Community zu den Workshops zu bringen.

Ich habe mein Studium mit Bravour bestanden und habe dann ein Praktikum in Los Angeles in einer Werbeagentur gestartet. Ich hatte dort «the time of my Life» und habe angefangen die Textilien mit den Slogans wie «Heal the hood» und «Rhymes over Crimes» zu bedrucken zu vertreiben. Ich hatte fetten Support von Stone Age Magazine, die mir das Siebdruck Verfahren beigebracht haben und mir eine Website gebastelt haben. Ich habe mit 5 Fashion Shows mit dieser Street Wear schon eine kleine Fanbase geschaffen und an der Umsetzung der Events in Vencie Beach gearbeitet, bis leider die Wirtschaftskrise dazwischen kam. Zum Glück kam einmal das Zielpublikum direkt in mein Chatruz Laden in Silbverlake auf dem Sunset Blvd. Eines Nachmittags kamen 3 Jungs aus Compton in mein Laden und waren total geflashed von meinen Graffiti Bildern und den coolen Sprüchen auf den Shirts, die Ihnen aus der Seele reden. Sie fragten mich, ob man mit Kunst wirklich Geld verdienen kann und ich erzählte ihnen von meinem Weg und gab Ihnen die Möglichkeit im Hier und Jetzt Geld damit zumachen. Sie sollten den Slogan «Art saves Lives» als Graffiti skizziert und sollten morgen wiederkommen und ich würde eine grosse Leinwand und neue Dosen besorgen damit sie das Graffiti sprayen und dann Geld von mir erhalten. Sie haben mir ein ziemlich fettes Graffiti gemalt und sind dann leider am nächsten Tag nicht wieder gekommen.

Ich habe daraufhin deren Skizze selber als Outline auf die Leinwand übertragen in der Hoffnung das sie eines Tages kommen und es kolorieren. An dem Tag als der Brief von der Einwanderungsbehörde kam, dass mein Business Visum nicht verlängert wird und ich innerhalb 4 Wochen das Land verlassen soll. Habe ich mir dieses Bild geschnappt und all meine Emotionen einfliessen lassen. Mein Traum war geplatzt. Als ich die Ausbildung für Kunsttherapie gestartet habe, hab ich über die Bedeutung meiner Bilder nachgedacht und es ist mir wir Schuppen von den Augen gefallen, das in diesem Bild mein grösster Traum und meine grösste Niederlage in einem Bild vereint ist. Das war eine tiefe Erkenntnis das ich nun wieder auf dem richtigen Weg bin, daher teile ich diese Geschichte mit euch.

Wo mein Traum von California Dreaming gestorben ist, bin schweren Mutes in die Heimat von meinem Freund in die Schweiz ausgewandert. Dort wurde mir Wohlstand und ein leichteres Leben versprochen, leider ist die Schweiz eine Arbeitergesellschaft und auch mein Alltag verging als Workoholic und Partyqueen. Der Erfolg kam zu mir und ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. Jetzt über 10 Jahre später, fange ich wieder an, an meiner Vision zu arbeiten und widme mich wieder der Kunst und dem Slogan «Art saves Lives».

Komm doch auch mal vorbei zu einem Kunstabend und entdecke den Pinsel wieder, lass dich von deiner Kreativität leiten und empfinde die Freude an der Erschaffung eines Kunstwerkes.

Ich biete auch Kunsttherapie Session an um unbewusste Blockaden zu lösen und mit seinen Emotionen besser in Verbindung zu kommen. Auch ein Graffiti Workshop ist wieder geplant ; )

Diese Erkenntnis hat mich veranlasst das Bild neu zu malen und dem Slogan ein neues Energy zu geben: